© Spurensucher - 01. Januar 2024

Megalithische Sonnenuhr im Hochschwarzwald?

 

Sonnenuhr_03

 

Nahe einer Kirche in der Nähe des Schluchsees im Hochschwarzwald befindet sich auf einer Anhöhe eine vermutlich megalithische Konstruktion, die unter Umständen eine Sonnenuhr oder die Grundlage dafür darstellt. Ein aufrecht stehender tonnenschwerer Monolith, gestützt von zwei Granit"keilen" – davor eine wie schrägstehende bzw. nahezu liegende Felsstruktur mit ausgearbeitetem "Ziffernblatt".

 

Die "Ziffern" auf der mühlensteinähnlich ausgearbeiteten Oberfläche des schräg liegenden Felsens oder entsprechende Markierungen sind heute nicht (mehr?) vorhanden – die ganze "Tischfläche" ist auf den stehenden Felsen davor ausgerichtet.

 

Sonnenuhr_06Esoteriker oder NewAger veranstalten hier offensichtlich regelmäßig ihre eigenen Zeremonien. Gängigen Ansichten, es handele sich hier um einen Opfertisch oder um eine Mühlsteinproduktion kann ich offen gestanden nicht viel abgewinnen.

 

Womit wir es hier insgesamt zu tun haben, ist mir nicht ganz klar, wage aber Spekulationen. Manche sagen, an dieser Stelle gäbe es eine unvollständige Mühlsteinproduktionsfläche – ich persönlich denke hier mehr an andere Verwendungszwecke, die eher zeremonieller oder messtechnischer Natur sind. Vor allem vor dem Hinblick der Gesamtkonstellation beider zweifellos menschlich bearbeiteter Granitblöcke. Insofern schließe ich mich tendentiell der Grundidee einer Sonnenuhr oder einer "Messstation" (für welchen Zweck auch immer – Sonne, Astronomie) an.

 

Sonnenuhr_01

Rückwärtige und seitliche Granitstützen für den "Bezugsfelsen". Falls der Felsen bereits an Ort und Stelle gewesen sein sollte, dürfte das Aufrichten dieses Tonnen-Kolosses einiges an Mühe abverlangt haben.

 

Sonnenuhr_05

 

Beide Felsen sind sicherlich nicht mit modernen Baumaschinen dorthin "gesetzt" worden, wo sie sich heute befinden – auch in einer angenommenen Entstehungszeit im Mittelalter wäre dies an der Stelle mit Ochsenkarren echt sportlich gewesen. Angenommen, die Felsen hätten dort schon gestanden und man hätte sie lediglich "zurecht gerückt", wäre die Stelle für eine Mühlsteinproduktion eher unpraktisch. Mühlsteine wurden meines Wissens direkt an Steinbrüchen oder großzügigeren Gewinnungsplätzen gefertigt und weniger auf solchen exponierten Punkten. 

 

Sonnenuhr_02

Seitenansicht des Bezugsfelsens zur Sonnenuhr. Die rechte Vorderseite scheint mit Hilfe der Stützen fast im 90-Grad-Winkel zu stehen.

 

Rätselraten ist hier weiterhin geboten. Nicht auszuschließen, dass sich hier bereits zerstörerische Kräfte zu Schaffen gemacht haben. Entweder, das Werk wurde nie fertiggestellt oder man hat den wahren Zweck unkenntlich gemacht. Macht Euch selbst ein Bild davon.

 

Etwas vorgelagert (vor der mühlsteinähnlichen Platte) gibt es noch einen bearbeiteten Felsen. Ob die Bearbeitungsspuren aus jüngerer Zeit sind, ist ebenso fraglich.

 

Sonnenuhr_08

 

 

 

zur Übersicht