Die letzte Etappe des historischen Rundwegs von Leistadt hat es in sich: Zunächst folgen Teufelsbank und Teufelsmauer – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Christen-Gestapo in den letzten Jahrhunderten alles daran gesetzt hat, Besucher von diesem Ort fern zu halten. Die "Teufels"-Klassifizierung sollte die Menschen bewusst davon abhalten, sich mit den Gegebenheiten dort näher auseinander zu setzen. Die katholische Kirche hatte (und hat bis heute) sicherlich den entsprechenden Wissensvorsprung, diese Gegebenheiten gezielter einzuordnen.
In der Neuzeit hat man den Spieß dann einfach umgedreht und das Thema Abschreckung in Banalisierung umgewandelt. Erklärungslos lässt die Wissenschaft die Besucher passieren und nach Rückfrage lapidar das Wort "Römer" fallen. Alles andere seien lediglich geologische Zufälle und nicht Gegenstand weiterer Untersuchungen.
Die Teufelsbank entspricht ein wenig, wenn auch nicht ganz so komplex, der Struktur des Kanapee aus der vorangegangen Etappe (>> Link). Wanderführer haben nur die dürre Erklärung parat: "Eine in Fels gehauene Sitzbank. In der Nähe ein weiterer Grenzstein der Leininger."
Der weitere Grenzstein ist alles andere als spannend, ihn nehme ich dennoch der Vollständigkeit halber mit auf.
Die Teufelsmauer aus Bundsandstein, wie alles weitere Gestein, was man dort finden kann, hat mich nach näherem Hinsehen ein wenig überrascht.
Im Sandstein sind praktisch überall auffällig große Kiesstücke eingeschlossen. Für Betonprofis ein vertrautes Bild, da so etwas eine eher mäßige Betonqualität auszeichnet. Damit will ich nicht behaupten, dass hier einst künstliche Vorgänge oder gar Geopolymere eine Rolle spielten. Allerdings verweise ich hier auf die Möglichkeit einer kurzfristigen Erhärtung von halbfester bzw. teilflüssiger Masse (Link). Geologen würden mir spätestens an dieser Stelle an die Gurgel gehen, da dies keineswegs gängige Lehrmeinung ist. Aber schaut es Euch zunächst selbst einmal an.
Erinnert ein wenig an Stapelware: Die sogenannte Teufelsmauer erweckt den Eindruck, als hätte hier vor Urzeiten jemand "Hand angelegt". Selbstverständlich kann der Schein trügen, doch stehen hier auffällige Regelmäßigkeiten gleichermaßen vermeintlich geologischen Zufällen gegenüber.
Die Wände sind übersät mit groben Kieseinschlüssen. Wer einmal nach dem Leistädter Bundsandstein googelt, findet zahlreiche makellose beige-terracotafarbene Natursteinerzeugnisse. Bilder solcher groben Einschlüsse findet man in diesem Zusammenhang wohl eher nicht.
Weiter geht es: Nach nur wenigen Hundert Metern stößt man auf die Cartruts mit dem Hinweis "Römische Wagenspuren". Im Führer heisst es: "Über diese Straße wurden vom Krummholzer Stuhl die behauenen Steine und die Särge von den Römern abgefahren. In den Fels gefahrene Wagenspuren sind heute noch sichtbar." Meiner Meinung nach waren es in der Tat Wagenspuren, aber gewiss nicht die der Römer. Wie solche Spuren in den Felsen kamen, bleibt hier geflissentlich unthematisiert. Auch hier finden wir bei näherem Hinsehen Kieseinschlüsse in einem eher glattgefahrenen Grundgestein. Es bildeten sich Parallelführungen und leichte Überkreuzungen der Gefährtspuren. Gewiss keine Absicht, obwohl man uns seit jeher weis machen möchte, die Römer hätten die Spuren bewusst angelegt … Warum sollten sie dann so ein Durcheinander veranstaltet haben. Um etwas praktisch auf "Schienen" zu ziehen oder drücken bzw. Fahrzeuge geländetauglicher zu bewegen, hätte man dann ja auch mit Sicherheit keine Überkreuzspuren oder ungeplant wirkende einseitige Parallelspuren "gezogen". Schaut es Euch selber an …
In etwa 4-5 Meter großem Abstand zwei etwa jeweils 2,5 Meter parallel laufende Cartrut-Spuren. Die "Schiene" zur Rechten verläuft doppelt. Selbstverständlich gibt es hier eine Verbindung beider Spurenabschnitte, doch verschwindet der Mittelteil wie auch der restliche Bereich (bergaufwärts- und abwärts) unter dem Waldboden.
Nahaufnahme der tief liegenden linken Spur, es sind keinerlei Bearbeitungsspuren erkennbar.
Ich persönlich gehe von einer materiellen Verfestigung der Bodenstruktur aus und nicht von einer hilfreichen Bearbeitung des Bodens durch Römer. Inwieweit diese Verfestigung kataklystischen Ursprungs war bzw. wie weit dieser Vorgang zeitlich zurückliegt – darauf mag sich jeder selbst einen Reim machen.