© Spurensucher - 20. September 2018

The kissing link: Das Felsentor bei Hauenstein

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Hauenstein im Pfälzerwald ist für seine bizarren Bundsandsteinfelsen bekannt. Allerdings darf man sich nicht auf eine Beschilderung dorthin verlassen, wenn man das unter den ausgefallenen Sichtungen bekannte "Felsentor" sucht. In den Suchmaschinen findet man unter dem Stichwort nur ein in näherer Umgebung liegendes gleichnamiges Hotel. Etwa 500 Meter vom Felsen entfernt fragte ich Schüler, ob sie mir weiterhelfen könnten. Ich erkannte sofort, dass es Einheimische waren. Trotz ihrer Bemühungen konnten sie mir den Weg dorthin nicht zeigen.

 

Dabei ist der Weg dorthin recht leicht zu finden, wenn man es weiss. Offenbar sind die touristischen Bemühungen dort eher auf das ortsansässige Schuhmuseum gerichtet. 

 

 

Nach wenigen hundert Metern Steigung ist man am Felsentor und dem Neding angekommen. Beide Felsen befinden sich nebeneinander auf einem Bergrücken, der von oben einen schönen Blick auf die umliegenden Täler freigibt. Die Anordnung der Felsen am Felsentor sind durchaus als unwirklich zu betrachten. Insbesondere die gerade Bruchstelle in der Mitte des "Torbogens" vermittelt mit den Eindruck eines sich küssenden Paares. Die Rückseite des Felsens ist genauso markant.

 

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Selbstverständlich fällt es einem nicht schwer, hierfür tektonische Ursachen zu finden, jedoch empfinde ich die Kulisse als überaus imposant. Gut vorstellbar, dass an diesem Ort auch entsprechend rituelle Handlungen spirituell weiterentwickelter Urvölker durchgeführt wurden. Vielleicht wurden hier auch Veränderungen der Felslandschaften vorgenommen.

 

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Die Spuren geologischer Bewegungen sind überall gegenwärtig. Inwieweit Urvölker an auffälligen Spuren in den Felsen ihren Anteil hatten, bleibt spekulativ.

 

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Felskletterer nutzen die imposante Kulisse, um ihre eigenen Spuren zu hinterlassen.

 

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So manche segmentierten Felsblöcke lassen Gedanken an künstliche Eingriffe aufkommen.

 

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Manche Auswaschungen sind jedoch ohne Zweifel erosiver Natur und typisch für Sandstein.

 

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Blick vom Plateau des Neding über die gesamte Landschaft. Die stufenweise Anordnung der Felsen bieten gedanklichen Raum für mögliche zeremonielle Handlungen.

 

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Das Gipfelkreuz als stilisiertes Sonnensymbol mit der dazugehörigen Beschriftung erschien mir an dieser Stelle auch als etwas ungewöhnlich. Warum gerade im Jahr der Machtergreifung von Hitler dieses Schild aufgestellt und in Ehren gehalten wurde, erschließt sich mir nur durch eine Quelle der Welt, in der behauptet wurde, Hauenstein habe seinerzeit buchstäblich ein Bollwerk gegen die Nazis errichtet. Im Disput zweier Nachbardörfer spricht man von „Kreuzköpfen“ versus „Lutherköpfen“. Hauenstein war streng katholisch, das Nachbardorf Darstein protestantisch. Ob sich hier in Wirklichkeit jedoch andere gegenläufige Strömungen aufgerieben haben, ist nicht auszuschließen.

 

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Entlang des oberen Bergrückens findet man Spuren, die erneut auf menschliche Bearbeitungen schließen lassen könnten. Beweise dafür gibt es gewiss keine, jedoch lassen quaderähnliche Blöcke auf mehr schließen als auf eine rein natürliche Entstehung. Jedenfalls für denjenigen, der ein wenig Phantasie mitbringt.

 

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