Der Königssee ist Publikumsmagnet für täglich Tausende von Besuchern im idyllischen Berchtesgadener Land. 99 % des Publikums flaniert nach dem Einparken automatisch an einem großen Felsen inmitten eines groß angelegten Parkplatzgeländes vorbei und achtet nicht auf die Inschriften.
Ich musste allerdings selbst lange suchen, nachdem ich vorher einen Tip bekommen hatte. Ich glaube, ich habe gefühlte hundert Mal den erratischen Felsen umrundet, bis ich dann letztlich doch fündig wurde. Der Clou an der Sache: Die Gravuren befinden sich nicht auf Gesichts- sondern eher auf Schienbeinhöhe. Das erklärte am Ende auch, warum ich dafür so lange gebraucht hatte.
Man schließt schon alleine aus der Höhe, dass die Symbole weit vor unserer Zeit entstanden sein müssen. Unwahrscheinlich, dass die Altvorderen auf Knien rumgerutscht sind, um diese Zeichen im Fels zu verewigen. Zu "ihrer Zeit" befanden sich die Felsgravuren sicherlich auf Gesichtshöhe – sicherlich haben die Erdaufschüttungen am Rande des Felsens über Jahrtausende dazu beigetragen, dass die Gravuren sich heute praktisch am Boden befinden.
Es wäre sicherlich einmal interessant zu sehen, ob sich die Petroglyphen unterhalb der Erdolberfläche fortsetzen. Da allerdings fast bis zum Felsen hin alles gepflastert wurde, dürfte es sicherlich nicht im Interesse der Tourismusindustrie sein, hier weiter Forschungen zu betreiben. Schade eigentlich …
Die Gravuren vermitteln in dem Hartgestein eine äußerst präzise "Zeichnung". Was es mit den Pentagrammen und Kreuzen nebst Punktverbindungen auf sich hat, dürfte sicherlich Anlass für Spekulationen geben.