© spurensucher - 24.12.2024

Aus der Spur gekommen

 

Falkenburger-Steige-Curtruts

 

In der Nähe der Falkenburg sind wir Cartruts auf die Spur gekommen, die nicht durchweg parallel verlaufen. Selbstverständlich will man uns weis machen, dass hier im Mittelalter um das 12. Jahrhundert herum geschäftiges Treiben herrschte, in den sich Karren ihre Spur hinauf zur Burg "bahnten".

 

Bei der Untersuchung wurde offenbar mehr als schlampig gearbeitet, da sich Spurrillen durch (heute) markante Felsen zogen, die praktisch ein Hindernis auf dem Weg waren. Gut, jetzt könnte man einfach rundheraus behaupten, diese Spur wäre eben zur besseren Passierbarkeit manuell gezogen worden. Blöd ist dabei nur, dass es parallel keine Entsprechung zur der Spur gab/gibt. Hat man hier also partiell den Weg für Fahrräder geebnet? Auch die unterschiedlichen Spurbreiten geben Rätsel auf.

 

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Offenbar schien es der Mühe wert gewesen zu sein, eine Passage durch Felsen zu ziehen.

Schaut man sich die Spur allerdings einmal genauer an, erscheint sie schief und schmal.

Schafft eine solche Rille Abhilfe zur Passierung eines Kutschenrads? Wohl eher nicht …

Wie gesagt, es fehlte auch an einer Entsprechung auf der anderen Seite.

 

 

Hier sieht das Ganze noch parallel laufend aus. Mal abgesehen davon, dass hier von einer einheitlichen Spurbreite ausgegangen werden müsste und man sich noch immer fragt, ob die Fahrrinne durch stetige Belastung im Sandstein oder durch eine vorbereitete Spur gezogen wurde. Oder gab es noch eine andere Möglichkeit?

 

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Spätestens hier sehen wir, dass eine weitere Spur hinzugekommen ist, die auf die Parallelspur diagonal zuläuft. Im ersten Moment dachten wir, wir hätten falsch gemessen.

 

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Erstmal einiges vom Laub und Moos befreit, findet sich ein Kreuz-und-Quer an Furchen in unterschiedlicher Spurbreite, bei denen es nur schwer vorstellbar ist, sie seien von Hand vorgemeißelt worden. Und wie schwer bzw. hochfrequentiert soll diese Fahrbahnnutzung gewesen sein, um so tiefe Spuren im Sandstein zu hinterlassen?

 

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Was noch weniger Sinn macht ist die freigelegte Kantenschneise links im Bild. Eine stufige Anordnung von Spuren an der Seite und dann noch in der Mitte aufeinander zulaufende Furchen. Da kommt man schon ins Grübeln.

 

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Hier nocmals eine Nahaufnahme der seitlichen Kantenspur auf insgesamt drei Ebenen. Das muss eine durchaus holprige Tour gewesen sein, wenn diese Gesteinskanten nach Gutdünken für die Reise gewählt und gespurt worden sein sollen.

 

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Wie sind solche Profilierungen zu erklären, wenn es sich nicht ursprünglich um Spuren in weichem Untergrund handelte, die später versteinerten. Auch wenn Geologen so etwas partout nicht hören wollen.

 

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Die eine oder andere Spur weist Kerben auf, die auf den ersten Blick Rückschlüsse auf manuelle Bearbeitung zulassen. Allerdings setzen sich diese nicht konsequent vor und sind eher die Ausnahme als die Regel. Man könnte aber auch den Schluss ziehen – gesetzt den Fall, man erwärmt sich für die Theorie des weichen Untergrundes – dass sich hier durch das Gefälle und das Geruckel oder Bremsmanöver Spuren eines Rades verewigt haben. Das ist allerdings nur meiner Phantasie geschuldet und darf von jedem anders interpretiert werden. 

 

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Man könnte gallt meinen, die schuppige Anordnung auf dem Teilstück ließe sich auf das Profil eines Rades oder "Reifens" zurückführen. Vermutlich wird aber jeder der eifrigen Archäologen von gezielt angelegten Führungsrillen ausgehen. Erosion als Argument greift in der Regel nur dann seitens der Archäologen, wenn etwas nicht künstlich angelegt sein "darf". So gesehen wird jeder Archäologe jubelnd auf diese "Spuren" in einem kurzen Trassenabschnitt aufspringen und es als Beweis für die händische Ausführung aller Spuren plädieren.

 

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