© Spurensucher - 15. November 2018

Burg Eltz: Märchenkulisse zum (Geld)Schein

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Auf einem elliptisch-oval geformten Basaltfelsmassiv, das teilweise bis zu 70 Meter hoch und an drei Seiten vom Elzbach umflossen wird, entstand über die Jahrhunderte der heutige Publikumsmagnet Burg Eltz. Der Eltz-Clan hat sich über 33 Generationen hinweg in der Burg behauptet und sie erstaunlicherweise über diesen langen Zeitraum hinweg vor negativen äußeren Einflüssen bewahrt.

 

Der Zugang ist imposant, die keilförmige Lage auf dem Rücken eines besonders harten vulkanischen Gesteins war sicherlich gut zu verteidigen. 2017 gehörte ich auch zu den 250.000 Besuchern, die den eindrucksvollen Ort besuchen. Gegenüber den rund 3,5 Millionen Besuchern, die den Mt. Saint Michel jährlich aufsuchen, sicherlich nur ein kleiner Teil. Gegenüber Rothenburg ob der Tauber mit 1,5 Millionen Besuchern jährlich kann sich die Burg buchstäblich sehen lassen. Der Eltz-Clan lässt sich derweil mit den üppigen Eintrittsgeldern sein Anwesen fortlaufend auf Vordermann bringen. Und wenn's mal nicht so läuft – Graf Jakob und Gräfin Ladislaja zu Eltz haben bereits in den 70er Jahren auf ABM-Maßnahmen zurückgegriffen, um die Mauern auf Vordermann bringen zu lassen. Eigentum verpflichtet eben nicht immer … ;-) … nur weil das Märchenschloss jahrzehntelang die Rückseite des 500 DM-Scheines geziert hat, muss der Eigentümer der Burg davon nicht immer ausreichend in der Tasche haben (*Ironie off*). Zumindest konnte man uns solche Geschichten bis zum heutigen Tage weis machen …

 

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Auf dem kurzen Wanderweg zur Burg kann man an den Rändern verfallene Befestigungseinrichtungen sehen, die entweder Dependancen von Burg Eltz waren oder Reste ehemaliger Angriffslinien …

 

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Die sogenannte Trutzeltz steht nicht so sehr in der Gunst der Besucher. Als ehemalige Höhenburg oder Gegenburg, die eigens von Erzbischof Balduin im 14. Jahrhundert errichtet wurde, um Burg Eltz zu belagern, wurde sie später dem Verfall preisgegeben. Von dort aus schoss man mit Steinkatapulten auf Burg Eltz, war aber nicht in der Lage, an der berühmten Burg nenneswerten Schaden anzurichten.

 

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Die Stabilität der Burg Eltz war jedoch nicht nur der topografisch günstigen Verteidigungsposition geschuldet, sondern vor allem auch dem Opportunismus einzelner Clanmitglieder, die es verstanden, sich in den jeweiligen politischen Situationen geschickt zu positionieren. Alleine der 30-jähige Krieg wie auch der Pfälzer Erbfolgekrieg zogen spurlos an der Burg vorüber, lediglich Bauarbeiten auf dem Felsen wurden zeitweise unterbrochen. Im 14. Jahrhundert wurde man vom Erzbischof belagert, im 16. Jahrhundert wurde einer von ihnen selbst Erzbischof. Später gewann der Clan, der ursprünglich ohnehin nicht rein adlig war, weiter an politischer Bedeutung.

 

Im Grunde weiß man eigentlich nicht so genau, wann die ersten Bauten vor 1157 – als Rudolfus de Elze von Friedrich I. seine Schenkungsurkunde im Empfang nahm (und damit Adeliger wurde) – auf dem Felsen errichtet wurden. Später sind 500 Jahre Baugeschichte nach der Übernahme bekannt. Der Clan hat sich innerhalb der Festung räumlich auseinander dividiert und jeweils eigene Bereiche hochgezogen. Während eines überschaubaren späteren Zeitraums wurde die Burg auch konfisziert, bis sie engültig wieder zurück ins Familienvermögen ging.

 

Ich persönlich könnte mir gut vorstellen, dass die Höhenburg unweit der Mosel aus dem 12. Jahrhundert bereits lange vorher besiedelt wurde. Immerhin spricht man von Erdwällen und Palisaden, die bereits im 9. und 10. Jahrhundert vorhanden waren und die erst später mit Mauern verstärkt wurden. Was zuvor lediglich Herrenhöfe gewesen sein sollen, mauserte sich also in der Stauferepoche zur uneinnehmbaren Burg.

 

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Hier die Reste der Vorburg von Burg Eltz im Tal.

 

Hier das offizielle Wappen der Burg Eltz.

 

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Hier das offenbar weniger bekannte Wappen aus dem Innenhof, das nicht besonders "ritterlich" anmutet und mich mit dem Doppelwinkel und den Monsterschlünden eher an okkulte Geheimgesellschaften erinnert. Übliche Lorbeerblätter sind hier eher reptilienähnlichen "Tentakeln" gewichen. Der mittlerweile verstorbene Graf Jakob zu Eltz war nicht nur Gesandter für den Malteserorden, sondern angeblich auch Mitglied des Ritterordens vom Goldenen Vlies. Wer sich mit den Hintergründen dieser Organisationen beschäftigt, findet hier u. U. auch symbolische Querverbindungen.

 

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Die Optik des Innenhofs spricht für die unterschiedliche Bauepochen und einzelnen Ausrichtungen der jeweiligen Clanmitglieder.

 

Die Bodenbeläge sind dort für mich dort besonders auffällig, wo man den Felsen als natürlichen Untergrund genutzt und auch so belassen hat. 

 

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Der Felsen für einen Treppenaufgang sieht so aus, als wäre er vor Urzeiten zunächst einmal flüssig gewesen, um ihn anschließend stufenweise in Form zu bringen. 

 

Vertikale Felsformationen wurden sorgfältig in die Architektur des Mauerwerks integriert.

 

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Blick auf gegenüberliegende Felsen (von der Burgseite): Interessante Felsformationen

 

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Weitere Details nach meinem nächsten Besuch dort.

 


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