Abbildung: Stehender Mann oder sitzender Hund, das ist hier die Frage …
Der bretonische Volksmund nennt ihn auch "L'homme de bout ou encore le Chien assis" (also: Stehender Mann oder sitzender Hund). Der Menhir liegt in der Nähe in der Nähe der Landspitze von Kerpenhir am Rande des Golfs von Morbihan; im Prinzip nur wenige Meter vom Meeresufer entfernt. Man geht davon aus, dass dieser Menhir von immerhin 3,40 Meter Höhe der sichtbare (oder eher: fast unsichtbare) Überrest eines alten Steinkreises sei.
Ohne näheres Wissen habe ich den Ort aufgesucht und in der Tat feststellen können, dass sich hier weitere bearbeitete Felsen auf einer längeren Achse zum Menhir befinden. Darunter befand sich auch eine Felsmulde – ähnlich einem Trink- oder Opfergefäß.
Es ist ein Jammer, dass man hier die nicht die gesamte Anlage freilegt, sondern hemmungslos alles überwuchern lässt. Dabei kann man noch froh sein, überhaupt den Menhir zu erreichen. Auf älteren Bildern, die ich im Netz fand, war alles sogar meterhoch zugewuchert. Wie auch an anderen Plätzen liegt hier der Verdacht nahe, dass man dadurch offenbar mehr verbergen als wertschätzen möchte.
Die Lage dieses Menhirs ist jedoch einzigartig idyllisch. An diesem sonnigen Tag, dem 21. April, lag die Außentemperatur bei 27°C. Ich hatte also sehr großes Glück – der "homme de bout" empfing mich praktisch mit offenen Armen – die Atmosphäre an diesem Ort war einzigartig. Sitzt man bei solch grandiosem Wetter angelehnt an diesem Menhir und schaut aufs Meer, während die Boote vorüberziehen, fährt man automatisch "runter". Wer Meditationen liebt oder einfach nur das Gewahrsein üben möchte, ist hier bestens aufgehoben.